von Frank Häusler©
Die homöopathische Medizin verfügt seit ihrer Geburtsstunde im Jahr 1790 über lange Erfahrung in der Behandlung von Hauterkrankungen wie Psoriasis (Schuppenflechte), verschiedenartiger Ekzeme, Milchschorf und Neurodermitis.
Aktuelle Studien zeigen die gleiche1, bzw. bessere Wirksamkeit2 der homöopathischen Behandlung im Vergleich zur konventionellen, schulmedizinischen Therapie – bei gleichzeitigem Absetzen, bzw. deutlicher Reduktion von Cortisonsalben und anderen konventionellen Therapien wie Immuninhibitoren (z.B. Tacrolimus)1.
Homöopathische Medikamente haben bei richtiger Anwendung – außer einer möglichen Erstreaktion zu Beginn der Behandlung – im Gegensatz zur schulmedizinischen Therapie keine Nebenwirkungen.
Wie wirk Homöopathie bei Neurodermitis?
Schlüssel – Schloss – Prinzip
Ähnlichkeitsgesetz
Homöpathische Einzelmittel für Hautausschläge
Vielseitiges Behandlungsspektrum
Vorraussetzungen für eine gute Behandlung
Neurodermitisbehandlung in meiner Praxis
Neurodermititsbehandlung bei Kindern und Säuglingen
Behandlungskosten
Prognose
Homöopathie ist eine „Regulationstherapie“ – das heißt, sie hilft dem Körper, Störungen und Krankheiten selbst zu überwinden. Das Ziel der homöopathischen Behandlung besteht also darin, den Organismus auf eine Art „umzuprogrammieren“, damit er selbst mit der Produktion dieser an sich unnötigen Hautentzündung aufhört. Dies geschieht durch Arzneimittel aus der Natur (Heilpflanzen, Mineralien, etc.), die eine bekannte Reizwirkung auf die Haut haben und damit die körpereigene Regulation anregen und „umprogrammieren“ können. Diese Reizwirkung bestimmter homöopathischer Medikamente auf die Haut erklärt auch die mögliche „Erstreaktion“3 des Körpers zu Beginn der Behandlung.
Das Wichtigste für eine erfolgreiche Behandlung ist die Wahl des richtigen Arzneimittels für den einzelnen Patienten, da in der Praxis nur damit Heilerfolge möglich sind = „Schlüssel – Schloss – Prinzip“.
Im Gegensatz zur Schulmedizin haben wir in der Homöopathie eine Vielzahl von verschiedenen Arzneimitteln zur Auswahl, die ihren jeweils ganz speziellen Wirkungsbereich haben. So gibt es Arzneimittel, die für trockene Ekzeme mit Rissen passen und andere, die mehr bei nässenden Ekzemen angezeigt sind. Auch in der Wirkung auf bevorzugte Körperstellen und die Art und Verschlimmerung des Juckreizes bestehen Unterschiede zwischen den homöopathischen Arzneimitteln.
Nun zeigt die über 200-Jährige Erfahrung der Homöopathie bei der Behandlung von Hautauschlägen, dass diese nur dann therapiert werden können, wenn Wirkungsbereich und Symptome des entsprechenden Arzneimittels genau zu den Symptomen der Neurodermitis passen = „Schlüssel-Schloss-Prinzip“. Wird ein Arzneimittel gegeben, das nicht genau zur Erkrankung des jeweiligen Patienten passt, gibt es keine Heileffekte.
Diese Grundvoraussetzung der Wirkungs- und Symptomähnlichkeit des benötigten Arzneimittels mit der Krankheit des individuellen Patienten zeigt sich in der Homöopathie auch bei vielen anderen Erkrankungen und wird als „Ähnlichkeitsgesetz“ bezeichnet.
Das heißt im Umkehrschluss, dass es in der Homöopathie keine „Pauschalmittel“ für Neurodermitis oder andere Hautauschläge gibt, sondern dass es einen „Pool an potenziellen Arzneimitteln“ gibt, aus denen das individuell „passendste“ ausgewählt werden muss.
In der klassischen Homöopathie stehen über 200 Arzneimittel mit jeweils unterschiedlichem Wirkungsschwerpunkt für die Behandlung von Neurodermitis und anderen Hautausschlägen zur Verfügung. Damit kann man mit diesem Verfahren extrem individuell auf die von Patient zu Patient immer unterschiedliche Symptomatik und Ausprägung der Neurodermitis eingehen, indem das jeweils am besten passende Arzneimittel verabreicht werden kann.
Daher zählen auch Erkrankungen wie Psoriasis (Schuppenflechte), dyshidrotisches Ekzem, Kontaktekzem, Pityriasis versicolor, etc. zum homöopathischen Behandlungsspektrum.
Da es in der homöopathischen Neurodermitisbehandlung nur Heileffekte mit dem individuell für den Patienten am besten passenden Arzneimittel gibt, hat die richtige Arzneiwahl natürlich höchste Priorität. Neben der persönlichen Qualifikation und Erfahrung des homöopathischen Therapeuten sind einige Qualitätsmerkmale für eine erfolgreiche Behandlung wichtig:
Der Zusatz „klassisch“ gibt an, dass die Therapie sich an der ursprünglichen Art der Anwendung orientiert, in der ein passendes homöopathisches Einzelmittel (z.B. Pulsatilla, die Küchenschelle) nach entsprechender Symptomähnlichkeit verabreicht wird. Es werden keine gemischten Arzneien (homöopathische Komplexmittel) und nicht mehrere Mittel im Wechsel verordnet.
Da die wichtigste Grundlage des Therapieerfolges das genau zum individuellen Patienten passende Arzneimittel ist, stellt die Fallanalyse und die folgende Arzneimittelbestimmung einen wesentlichen Aspekt der Therapie dar. Diese kann auch Analysezeit nach der Anamnese nötig machen.
Zur Bestimmung eines individuell passenden Arzneimittels ist zuerst die genaue Aufnahme aller Symptome des einzelnen Patienten notwendig. Dazu zählen neben den Neurodermitissymptomen auch alle anderen körperlichen und psychischen Beschwerden bis in die Kindheit. Außerdem werden Symptome der allgemeinen Grundregulation des Körpers wie Schlaf, Verdauung, Temperatur- und Kreislaufregulation aufgenommen. Als Faustformel gilt bei Erwachsenen ein Zeitaufwand für den ersten Termin(=Erstanamnese) von ca. zwei Stunden. Ohne Sorgfalt bei der Fallaufnahme gelingt keine individualisierte und erfolgreiche Behandlung.
Die in der Erstanamnese herausgearbeiteten Symptome der Neurodermitis wie die Charakteristik der Schübe und begleitende Symptome wie Schlafstörungen müssen unter der Behandlung regelmäßig kontrolliert werden um Arznei und Dosierung entsprechend anzupassen.
Nach der sorgfältigen Erstanamnese und der Fallanalyse durch mich erhalten Sie ein homöopathisches Einzelmittel, welches entweder als Einzelgabe oder in Einzelfällen täglich über begrenzte Zeiträume eingenommen wird. Dosierung und Potenz des homöopathischen Arzneimittels bestimme ich individuell nach Ihrem Krankheitsfall. Nach der Arzneigabe beobachten wir zusammen Ihren Symptomverlauf, wodurch ich die Mittelwirkung einordnen kann. Dazu sind Rückmeldungen in 1–4-wöchigen Abständen sinnvoll, welche auch telefonisch oder per Zoom erfolgen können. Dieses Behandlungssetting ermöglicht auch meinen weiter entfernt wohnenden Patienten die Therapie. Zur Beurteilung des Fallverlaufs sind hin und wieder Folgeanamnesen in meiner Praxis optimal.
Neurodermitis, die mit ihrem ersten Auftreten bei Säuglingen auch als „Milchschorf“ (nicht mit Kopfgneis zu verwechseln) bezeichnet wird, stellt eine der schwersten Belastungsproben für junge Eltern dar. Da sich die Kleinen noch nicht selbst zu ihren Beschwerden äußern können, ist hier die Beobachtung der Eltern sehr wichtig, um die für die Behandlung wesentlichen Symptome herauszuarbeiten.
Neben Stärke und Verschlimmerungszeiten des Juckreizes und möglichen Zusammenhängen der Neurodermitisschübe (z.B. Zahnung) zählen hierzu auch alle anderen Symptome und Besonderheiten des Kindes wie Infekte, Appetit, Verdauung, Schlaf, Schwitzen, Gemütsverfassung,… . Außerdem kann manchmal ein Stress der Mutter in der Schwangerschaft relevant sein. Die für das Krankheitsverständis wichtigen Symptome erarbeiten wir gemeinsam in der Erstanmanese.
Zur Bewertung der Hautsymptomatik hat es sich bewährt, wenn Sie bei Schüben Fotos von den schlimmsten Hautstellen machen und ich mir diese ansehen kann.
Verglichen mit den laufenden Kosten für verschiedene Salben und evtl. Kosten für diätische Maßnahmen ist der Aufwand für eine homöopathische Behandlung überschaubar. Die zu Beginn der Behandlung stehende und für einen Therapieerfolg unabdingbare, ausführliche Erstanmanese, stellt zunächst den größten Zeitaufwand dar und wird bei Kindern mit 140,-€ und bei Erwachsenen mit 180,-€ berechnet. Dies bezieht sich auf einen Zeitaufwand für die Erstanamnese von maximal zwei (bei Kindern) bzw. drei (bei Erwachsenen) Stunden, was in 90% der Fälle ausreichend ist.
Die weitere Behandlung besteht in den regelmäßigen Rückmeldungen zur Beurteilung des Heilungsverlaufs und zur Festlegung der weiteren Dosierung. Diese benötigen deutliche weniger Aufwand als die Erstanamnsese und werden z.B. mit 15,-€ für ein kurzes Telefonat, bzw. 44,- € für eine halbstündige Folgeanamnese berechnet.
Neurodermitis ist eine komplexe und vielgestaltige Erkrankung, die in sehr unterschiedlichen Schweregraden auftreten kann. Deshalb lässt sich keine allgemeingültige Prognose des Behandlungsverlaufes stellen. Es gibt Fälle, deren Neurodermitis von Beginn an in Ihrer Symptomatik deutlich reduziert wird und Fälle, die eine längere und stetigere Betreuung benötigen.
Grundsätzlich ist das Ziel, dass sich innerhalb weniger Wochen eine deutliche Besserung der Symptome einstellt.
Homöopathie ist eine „Regulationstherapie“ – das heißt, sie hilft dem Körper, Störungen und Krankheiten selbst zu überwinden. Das Ziel der homöopathischen Behandlung besteht also darin, den Organismus auf eine Art „umzuprogrammieren“, damit er selbst mit der Produktion dieser an sich unnötigen Hautentzündung aufhört. Dies geschieht durch Arzneimittel aus der Natur (Heilpflanzen, Mineralien, etc.), die eine bekannte Reizwirkung auf die Haut haben und damit die körpereigene Regulation anregen und „umprogrammieren“ können. Diese Reizwirkung bestimmter homöopathischer Medikamente auf die Haut erklärt auch die mögliche „Erstreaktion“3 des Körpers zu Beginn der Behandlung.
2: Claudia M. Witt, Rainer Lüdtke und Stefan N. Willich: Homöopathische Behandlung von Kindern mit Atopischem Ekzem:
Eine prospektive Beobachtungsstudie mit zweijähriger Nachbeobachtung; Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Health Economics, Charité University Medical Center, DE-10098 Berlin and Karl and Veronica Carstens-Foundation, Essen, Germany https://medicaljournalssweden.se/actadv/article/view/9355/12951
RESULTS: We included 225 children (Table I) in this intention-to-treat analysis with a disease duration of AE of 3.6 ± 3.8 years. On average the last homeopathic medication was documented after 11.8 ± 10.1 months; however, the majority of patients (69%) continued homeopathic care at the end of the study. Over the course of the study patients received 7.3 ± 6.4 homeopathic prescriptions, most frequently Calcium carbonicum (8.2%), Tubercu-linum (7.2%), and Medorrhinum (6.8%). In total, 137 different homeopathic remedies were used. The strongest improvement in diagnoses and medical complaints was seen in the first 3 months, and it continued during the full observation period (Table II). Physicians’ severity assessments tended to be more positive than patients’ assessments, still all changes since baseline were of large effect size (Cohen’s d 1.76–2.56). After 24 months, the AE as well as the other baseline diagnoses were considerably relieved, while reductions in use of conventional medicines were observed (Table I).
ERGEBNISSE: Wir schlossen 225 Kinder (Tabelle I) in diese Intention-to-Treat-Analyse mit einer Krankheitsdauer der AE von 3,6 ± 3,8 Jahren ein. Im Mittel wurde die letzte homöopathische Medikation nach 11,8 ± 10,1 Monaten dokumentiert; Allerdings setzte die Mehrheit der Patienten (69 %) die homöopathische Behandlung am Ende der Studie fort. Im Verlauf der Studie erhielten die Patienten 7,3 ± 6,4 homöopathische Verordnungen, am häufigsten Calcium carbonicum (8,2 %), Tuberculinum (7,2 %) und Medorrhinum (6,8 %). Insgesamt kamen 137 verschiedene homöopathische Mittel zum Einsatz.
Die stärkste Verbesserung der Diagnosen und medizinischen Beschwerden war in den ersten 3 Monaten zu beobachten und hielt über den gesamten Beobachtungszeitraum an (Tabelle II). Die Beurteilung des Schweregrads durch die Ärzte fiel tendenziell positiver aus als die Beurteilung durch die Patienten, dennoch waren alle Veränderungen seit dem Ausgangswert von großer Effektstärke (Cohens d 1,76–2,56). Nach 24 Monaten waren die UE sowie die anderen Grunddiagnosen erheblich gelindert, während gleichzeitig ein Rückgang des Einsatzes konventioneller Medikamente beobachtet werden konnte (Tabelle I).
1: Jäckel, T.: Atopische Dermatitis Vergleichsstudie ADEV. Medizinische Fakultät, Charité – Universitätsmedizin Berlin (PhD Thesis): 2011:
Vor Studienbeginn wurden die oben erwähnten topischen Immunmodulatoren, Pimecrolimus und Tacrolimus, in beiden Gruppen ähnlich häufig verwendet. Im Laufe der Studie war in der Homöopathiegruppe ein deutlicher Rückgang des Gebrauchs topische Immunmodulatoren (Calcineurininhibitoren) zu beobachten; lokale Glukokortikosteroide [Cortisonsalben] waren nur als Notfallmedikation zugelassen.
Somit wurde einer hochpotenten, antiinflammatorischen und nebenwirkungsreichen Therapie mit Steroiden und topische Immunmodulatoren (siehe Abschnitt 1.11.1.2, Seite 8) die klassische homöopathische Behandlung mit weniger unerwünschten Wirkungen gegenübergestellt. Trotz erheblicher Wirkungsdifferenzen führten beide Behandlungsoptionen zu einer Besserung der Neurodermitis-Symptomatik.
3) Erstreaktion bei Neurodermitis:
Durch die Anregung der Eigenregulation des Körpers durch ein passendes homöopathisches Arzneimittel kann(!) es zu Beginn der Behandlung zu einer „Erstreaktion“ kommen. Dabei kommt es nach der Arzneigabe zu einer kurzzeitigen Verstärkung der Hautsymptomatik, deren Abklingen ein bis zwei – in Einzelfällen bis zu vier Wochen – benötigen kann. Damit klingt in der Regel auch der ursprüngliche Hautausschlag ab und das eigentliche Ziel der Behandlung, die Neurodermitis zu verbessern, wird erreicht. Ob eine Erstreaktion auftritt, wie und wie lange sie abläuft, hängt vom individuellen Organismus ab und wie lange in welchem Ausmaß die Hautentzündung vorher z.B. mit Cortisonsalben unterdrückt wurde. Ziel der Behandlung ist immer, eine möglichst rasche Erleichterung der subjektiven Belastung durch die Neurodermitis zu erreichen. Nicht selten wird z.B. der Juckreiz auch während einer Erstreaktion als nicht mehr so belastend empfunden.